Tropenvademecum.
nach New-Orleans und von hier per Dampfer kann man
durch die sehr sehenswerte Magalhaen-Straße fahren oder
mit Nordd. Lloyd nach Newyork, mit der Bahn von Colon
nach Panama und von hier nach den gen. Freistaaten oder
von Newyork nach den Nordhäfen der gen. Staaten.
Die Heimreise aus tropischen Ländern nach Deutschland
muß man in jedem Falle, wenn nicht dienstliche Gründe dies
verhindern, so antreten, daß man im Monat Juli oder August
hier eintrifft. —
Bekleidung an Bord. NMötig ist es, daß man sich
bei der evtl. Abfahrt von einem Nordseehafen mit warmen
Kleidungen, besonders Unterzeug, wenn nicht bei entsprechender
Jahreszeit mit Winterkleidern, Pelzpaletot ꝛc. versieht. Auch
im Mittelländischen Meer herrscht empfindliche Kühle und in
der Magalhaen-Straße ist es noch im Oktober recht kalt. —
Bei großer Hitze im Roten- und Antillen-Meer werden zum
ersten Male Tropen-Zivil bezw. von Offizieren die Tropen⸗
Uniform, allgemein ein Bordanzug aus Lüstre, Pikee oder
Flanell angelegt. — Jeder Reisende hat es sich jetzt schon
zur Regel zu machen, unter den Wendekreisen niemals an
Deck, auch unter dem Sonnendach, sich ohne hinreichend
schützende Kopfbedeckung (s. unten) aufzuhalten.
Zu der Hauptmahlzeit, gewöhnlich von 6—7 Uhr, pflegen
die Passagiere der 1. Kajüte auf den meisten Dampfern in
Gesellschaftsanzug zu erscheinen. Ich halte die affektierte
englische Sitte, zu jeder Mahlzeit einen festlichen oder Gala—
Anzug anzulegen („Der Ladies wegen“) nicht für besonders
nachahmungswert, für von der Seekrankheit (s. unten 2)
leidende Passagiere lästig und unmöglich; jeder Gebildete
wird selbstverständlich nach Spielen und Spaziergängen an
Deck kurz vor dem Diner den äußeren Menschen wieder
möglichst vollständig herrichten. Smoking oder Frack, weiße
Pikee-Weste, Oberhemd mit Stehkragen sind unter der Punkah
(Windfächer über Tafel) leicht zu ertragen und sind daher
für Reisende auf großen internationalen Dampfern nötig,