Full text: Tropenvademecum

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Tropenvademecum. 
2. Man nehme zuerst nur mit, was man sicher nicht 
im Auslande erhält, also am Zielpunkt der Reise oder unter— 
wegs nicht beschaffen bezw. durch Einheimisches ersetzen 
kann. — Die Wahl, was man mitnehmen und was man 
als Ueberflüssiges zu Hause lassen soll, ist da oft sehr 
schwierig. — Neulinge tun gut, die erste Ausrüstung, besonders 
für Afrika, nach den früher und unten gegebenen Regeln 
mitzunehmen und erst von dort die Ergänzung zu bestellen; 
für Ostasien, Central- und Südamerika, Australien kann man 
die Ausrüstung in den Hafenstädten leicht vervᷣollständigen. — 
In letzteren, wie Port Said, Aden, Singapore, Hongkong, 
Schanghai, Tientsin, Zanzibar, Tanga, Dar-⸗es-salam, Kamerun, 
Valparaiso, Callao, Amapala ꝛc. erhält man bei deutschen 
und einheimischen Kaufleuten Bekleidungen und die gewöhn⸗ 
lichen Ausrüstungsstücke billig, taugen aber nicht viel; beim Kauf 
fertiger Anzüge und Wäsche in den Faktoreien Westafrikas, 
Zentral- und Südamerikas, Mexikos darf man außerdem 
aicht große Ansprüche an Sitz ꝛc. machen; zweckentsprechender 
und besser sind dann in der Heimat nach Maß angefertigte. 
— Erwähnen möchte ich noch, daß die Zölle der hisp.ameri⸗ 
kanischen Freistaaten sehr hoch, die Zollrevisionen sehr streng 
sind; da außerdem die Preise nach meinen Erfahrungen nicht 
gerade billig sind, tut man gut, sich mit Kleidung, Wäsche ꝛc. 
für eigenen zollfreien Gebrauch reichlich auszustatten. 
zWie bei der Ernährung möchte ich auch bei der 
Bekleidung als Grundsatz aufstellen, daß der Besucher fremder, 
besonders tropischer Erdteile sich an die Bekleidungsweise 
der Einwohner des Landes gewöhnt; damit soll natür— 
lich nicht gesagt sein, daß jeder dort Ankommende sich wie die 
Einheimischen leicht kleiden und die gewöhnlichen Vorsichts— 
maßregeln außer Acht lassen darf. — Für Offiziere und 
Mannschaften ist der Tropen-Anzug im Dienst durch Vorschriften 
und Gebräuche geregelt; aber im intim⸗häuslichen Leben 
steht der Annahme einheimischer luftiger Gewänder nichts 
m Wege. Dem Reisenden ist kein Anzug dienstlich vor—
	        
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