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Tropenvademecum.
(auch verdünnte Arnicatinktur in die Nase schlürfen; Be—
feuchten der Augen mit Euphras ofsic.), den Tieren schlitzt
man dort die Nüstern auf und füllt sie mit zerstampftem
Knoblauch.
Vl. Geschlechtskrankheiten.
Die Syphilis tritt in den Tropen viel stärker (primär,
verquecksilberte Syphilis) auf, als in Europa; durch katarrha—
lische Entzundung (Tannin mit Rotwein-Einspritzung, Subl.
Merc. corros. 2 Dec. Verdünnung; 10— 15 Tr. in !/ Tasse,
innerlich), Ruhe, Wärme, tägliches Bad; bei anderen primären
Erscheinungen ebenfalls innerlich Subl. Merc. — In C.A.
benutzt man als wirksames Heilmittel gegen Syphilis Tee
von Nahuapate. — Erwähnen möchte ich noch, daß besonders
in den Hafenstädten die Ansteckungsgefahr sehr groß ist und
man sich in diesen jeden geschlechtlichen Verkehrs in Teehäusern,
Japanischen Häusern ꝛc. zu enthalten hat; hauptsächlich vor
der Abreise.
VII. Seekrankheit.
Am Schluß die leidige Nausea marina, der bekannte
widerwärtige Begleiter vieler Seereisenden, ohne Gefahr
vorübergehend, wenn sie nicht länger anhält. Manche werden
gar nicht davon befallen, viele bei jeder Seereise; bei Einem
dauert sie einige Stunden, bei Anderen während der ganzen
Reise. Vorbeugungsmittel: vor dem Einschiffen gut, nicht
übermäßig essen; steter Aufenthalt in der freien Luft mit—
schiffs (Hängematte); schlechten Geruch im Schiff vermeiden;
Uebelbefinden nicht nachgeben; dem Magen sein Recht lassen;
nicht zu viel Alkohol, nicht zu wenig schleimige Getränke;
beim Liegen in Hängematte ꝛc. an Deck Schließen der Augen;
Energie und Geduld. Mittel bei Schwindel, Erbrechen:
1—2 Tropfen reine Jodtinktur in Glas Wasser; gegen
Brechreiz 10 bis 12 Tropfen Chloroform in Wasser; mgs.
1 Löffel Oliven- oder Leinöl erleichtert Erbrechen