Full text: Tropenvademecum

II. Abschnitt. Gesundheitspflege. 
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wenn nicht eine sofortige Nervenlähmung erfolgt, ist nötig! 
Erbrechen durch Trinken von Seifenwasser mit Milch (Magen— 
pumpe), schwarzen Kaffee, Kampfer, Weinessig, Zitronensäure: 
Klystier; bei mineralogischen Giften d. h. Säuren, 
Alkalien (Natr. bic., Seife); gegen Alkalien: verdünnte 
Säuren (bei Arsenik-Vergiftung mit Eisenoxydhydrat, bei 
solcher durch Sublimat, Eiweiß, Stärkemehl). — Die Medi— 
kamenten-Händler, welche aus Bolivia über die Anden queren, 
vertreiben in S.⸗A. die wunderbarsten, in Europa unbekannten 
Heilmittel, Gifte und wirksame Autidotas (Gegengifte). 
V. Verletzungen etc. 
Verletzungen*), Hautbeschädigungen, Hautaus— 
schläge (rote Hund, Furunkeln vom Trinken des Verruga— 
Wassers in S.-A.): bei ersteren Heftpflaster, Befeuchten mit 
Arnica (12 Tr. Tinktur in !2 Tassenkopf Wasser), bei 
letzteren Simons Hamamelissalbe (Pomada afenolada), 
Sarsaparilla in kl. Gaben. 
Außerdem wird der Europäer in den Tropen noch von 
bielfachen kleinen Uebeln heimgesucht: Sonnenstich (GHitz— 
schlag*), doppelter Strohhut, darunter mit kaltem Wasser 
befeuchtetes, leinenes Tuch), Mondstich bei den häufigen 
Nachtritten (Einreiben mit Peru-Balsam), Ringwurm ꝛec. 
(Simons Ringwurmsalbe Chrysarobin). Die Veta oder 
Sorocho ist eine eigentümliche Höhenkrankheit (Luftverdünnung 
bei 12000 Fuß), welche Menschen und Tiere befällt; Blut 
kommt aus Mund, Ohren, Nasenlöchern und Augenwinkeln, 
reichliches Erbrechen; oft schwellen die Hände an und bedecken 
sich mit Blut (am Titicaca-See in Peru S.A.). Bei 
Menschen wendet man die gewöhnlichen Stärkungsmittel an 
*) Bei Verwundungen, mechanischen Verletzungen, Quetschungen, 
olötzlicher Lebensgefahr, Bewußtlosigkeit, Erschütterung des Gehirns, Hitz— 
schlag ꝛe. benutzt man die Vorschriften in: „Leitfaden für den Unterricht 
der freiw. Krankenpflege“ von Dr. Rühlemann, Berlin 1898; s. auch 
Handbuch der Krankenpflege von Salzwedel (Hirschwald, Berlin 1904).
	        
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