Tropenvademecum.
Tr. Baldriantinktur; bei Brustbeklemmungen Auflegen von
Senfpflaster. — Als Abführmittel Rizinusöl in Kapseln
(evtl. 1 Eßlöffel in Kaffee oder Kognak), Magn. calc. de
Curling oder Natr. bicarhonic.
V. Vergiftuugsfälle.
Vergiftungen können in den Tropen vorkommen: durch
Wunden in dem Körper (Waffen, Insektenstiche); durch schäd—
liches Einatmen von Dünsten; Aufnahme von vegetabilischen
oder mineralogischen Giften. Verwundungen durch die Pfeil—
gifte Afrikas und Südamerikas, das bekannte Wrorare, Urari
oder Curarin, aus dem narkotisch-giftigen Safte einiger
Strychneen, sind immer tödlich. Bei Bissen oder Stichen
giftiger Insekten, Kröten und Schlangen, Tausendfüßler
(Sontupiés), Skorpione, schwarze Vogelspinne, Nigua und
Garapatas (gr. Sandflöhe, graben sich in die Haut, besonders
zwischen den Zehen, ein), Gusanos, Corales, Sankudos und
Mosquitos (gr. und kl. Mücken), Cacaguillo (gr. Ameise),
culebra boba und mica (schwarze Schlangen C. A.)*):
Entfernung des Stachels oder Tieres, Aussaugen der Wunde,
wiederholtes Einreiben mit Ammoniak oder Salmiakgeist,
kalte Umschläge bei Entzündung (30/0 Karbolwasser oder 10/0
Kreolinlösung); evtl. zerschnittene Zwiebel auf die Wunde.
Gegen Zecken, Anatamas oder Isaukos: Einreiben mit Wein—
geist und Sublimatlösung. — Gegen Biß von Schlange:
Branntwein trinken (Aguardiente, Guaro, Pisko) bis zum
Rausch; trockene Hitze über Wunde 12 Std. lang, mit
Del oder Fett bestreichen; bei Krötengift: Holzkohle mit Milch
oder Oel; Flöhe und Wanzen vertreibt man in C. A. mit
Quaco in Aguardiente.
Bei Einatmen schädlicher Dünste: Essigwasser—
besprengung, Einatmen von Chlorauflösung, starker Kaffee—
trank. — Nach Aufnahme von giftigen Pflanzenstoffen,
»PC. A. — Centralamerika, S. A. Südamerika.