Tropenvademecum.
stattung in der bekannten Simons-Apotheke in Berlin zu
haben.“) Bevor ich auf diese Reiseapotheken und deren In—
halt eingehe, möchte ich vorher die hauptsächlichsten Krank—
heiten, denen der Europäer im tropischen und subtropischen
Klima ausgesetzt ist, anführen.
J. Epidemische Tropenkrankheiten.
Von den Epidemien hat der Typhus nichts mit dem
Klima zu tun; er tritt immer leicht in Stätten großer An—
ammlung von Menschen auf, besonders in Ländern, wo
nichts für Wasserversorgung durch Leitungen und gegen Un—
sauberkeit, wie in China, Zentralamerika, in den inneren Ge—
hieten der Tropen geschieht; dort begünstigt schlechte Luft,
Hunger und Elend den infektiösen Flecktyphus, pest- und
seuchenartig wirkend. Beim Auftreten ist Kaltwasserbehandlung
zu empfehlen (Eisbäder selten möglichs. Gegen typhöses
Fieber ist bei Beginn des Uebels öfteres Trinken von
Tamarindenfrüchten-Aufguß**) (in kaltem Wasser nachts stehen
lassen und morgens trinken) zu empfehlen. Gegen pestartige
Krankheiten ist in jeder größeren Stadt Pestserum bei Aerzten
zu haben; Desinfektionsmittel sind selbstverständlich zu ver—
wenden.
Bei Anfällen (abwechselnd Frost und Hitze, brennender
Durst) von ebenfalls oft epidemisch auftretendem Gelben
Fieber, welches besonders den Europäer, durch die un—
gewohnten klimatischen Verhältnisse, jähe Witterungswechsel
in den tropischen' Küstenländern, die Tageshitze oder nächtliche
Kälte und Feuchtigkeit (Vorsicht in der Bekleidung, s. d.),
Kost und Genuß unverdaulicher Früchte, überfällt, muß man
*) In jeder Form nach bestelltem Inhalt in der Simons—
Apotheke, Berlin O. 2, Spandauerstr. 33, Export-Abteilung, zu haben.
»*) Tamarindenfrüchte, ähnlich unseren Buchnüssen, finden sich überall
in den Tropen, besonders im hisp. Amerika. Die engl. und franz. ge⸗
hräuchlichen Konserven sind unbrauchbar.