Full text: Tropenvademecum

Tropenvademecum. 
erhaltende Weine. Warnen aber möchte ich vor dem warmen 
Schnaps, der in China fabriziert und den Gästen gern vor— 
gesetzt wird, den bereits erwähnten Pisco und Italia (alt 
ind selten), dem Guaro in Zentralamerika und dem leicht 
berauschenden, sehr verführerischen Chicha (aus gegorenem 
Mais). — Das Bier übt im heißen Klima auf den Geist 
ermüdenden und erschlaffenden Einfluß, hat auch, besonders 
auf Nieren und Leber eine schädliche Wirkung. Zu warnen 
ist vor vielem Genuß des Bieres der vielen im Auslande 
aus dem Boden wachsenden Brauereien, welche oft Hopfen 
und andere nützliche Bestandteile durch schädliche Ingredienzien 
ersetzen. Auf dem Reisemarsch habe ich stets, wie auch in 
Europa bekannt, kalten Tee oder Kaffee mit mir geführt (in 
der sehr praktischen Alforja am Sattel). Um schnell den 
Durst zu löschen, ist auch ein Gemisch von nicht starkem Tee 
(1-52 ) ohne Zucker und gutem Cognac (1-2 kl. Glas) 
zu empfehlen. Wenn man während der Reise in der Hitze 
Durst bekommt, nimmt man einen Schluck, den man längere 
Zeit im Munde behält; der Durst ist damit sofort gelöscht. 
— Für etwaige Krankheitsanfälle hatte ich stets eine Flasche 
Cognac und schweren Weines (Madeira) bei mir; eine Tasse 
heißen Kaffees mit Cognac (der bek. Canard) wirkt sehr 
helebend. 
Wichtig ist die Geschmacksverbesserung des 
Wassers nach dem Kochen (S. 13), wozu besonders die 
Sodor-Apparate aus Simons Apotheke (S. 12) zu empfehlen 
sind, ferner Sparklets-Kapseln, welche sofortige Bereitung 
fohlensäurehaltigen Wassers ermöglichen, Simons durststillende 
Tabletten (Natron, Citronen- und Weinsäure), Brausepulver, 
Fruchtsäfte. — Ich führte zu diesem Zweck stets ein Fläschchen 
TFitronensäure mit mir. — Erwähnen muß ich, daß sich durch 
olche Mittel der Geschmacksverbesserung des Wassers die oft 
ziftigen Wirkungen von manchen Quell- und Flußwassern 
aicht aufheben lassen (S. 15).
	        
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