Full text: Tropenvademecum

J. Abschnitt. Ernährung. 
sehr beliebt. Nach meinen Erfahrungen an mir selbst scheint 
es, daß Einheimischen und Fremden in tropischen Gegenden 
eine magenanreizende, starkgewürzte Nahrung, der Gebrauch 
der dort anzutreffenden zahlreichen Pfefferarten (rote Chile— 
Pfeffer besonders, der sogar roh genossen) zum Bedürfnis 
wird. — Ich konnte dieser Gewohnheit keinen Geschmack 
abgewinnen, zog vielmehr stets den Zusatz der bekömmlicheren, 
weil weder reizenden noch erhitzenden Maggi-Würze vor. 
II. Beurteilung des Getränke-Bedarfs. 
Ueber die von Truppen und Reisenden zu verwendenden 
Getränke gehen die Meinungen weit auseinander. Unheilbare 
Alkoholiker sollten den tropischen Ländern und überhaupt 
fremden Erdteilen jedenfalls ganz fernbleiben; denn in allen 
hat man sich der schweren geistigen Getränke möglichst zu 
enthalten. Ich will hier gleich bemerken, daß den Ein— 
heimischen der Tropen ꝛc., Negern, Indern (West-⸗), weniger 
Chinesen, welche leider durch gewinnsüchtigen Handel mit dem 
europäischen Gift, dem Alkohol, bekannt geworden, letzterer 
oft unentbehrlich ist, sodaß sie sich häufig zu häßlichen Trunken— 
bolden ausbilden; habe ich doch in Zentralamerika, wo man, 
wie in Südamerika den Pisco aus Weintrauben, den Schnaps 
(Guaro) aus Zuckerrohr zu fabrizieren gelernt hat, Curas 
(Priester) während der Amtshandlung betrunken gesehen. 
Auch in Bezug auf Getränke in fremden Landen muß man 
dem Grundsatze huldigen, sich an die im Lande selbst üblichen 
zu halten, also in China an Tee (ohne Cognac und Zucker), 
in Afrika an die aus Getreide hergestellten, methartigen 
Getränke; auch der Saft der Kokusnuß bietet große Er— 
frischung. In Süd- und Zentralamerika bereiten die Ein— 
heimischen aus allen Früchten sehr bekömmliche Getränke, 
auch aus Algarrobas, Berros und Tamarinden; alle diese 
Getränke sind gesund, durstlöschend und enthalten verhältnis— 
mäßig wenig Alkohol, wie auch der Alkoholikern zu empfehlende 
Palmenwein (Kola) und andere leichte, in Südamerika zu
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.