Full text: Tropenvademecum

Tropenvademecum 
Grundsatz möchte ich aufstellen, daß der Besucher fremder, 
hesonders tropischer Erdteilgebiete, sich an die Ernährung 
und Lebensweise der Einwohner des Landes, an ihre Koch⸗ 
funst und die Bestandteile derselben und an durch unsere 
Kochkunst sowie durch bewährte Erzeugnisse unserer heimischen 
Fabriken immer schmackhaft zu machenden Gewächse des 
Landes so viel wie möglich gewöhnt. 
J. Versorgung mit Tebensmitteln. 
Feldküche. 
Die Annahme der oben erwähnten nutzbringenden Ge— 
vohnheiten kann mit Recht nur denen anempfohlen werden, 
velche sich nicht, „von Gott und den Menschen verlassen“, in 
menschen- und wasserarmen Gegenden, in den Hinterländern Süd— 
und Mittel-Afrikas, Süd- und Zentralamerikas befinden, in 
Gebieten, in denen man auf 100 kmm kein freundliches Neger— 
dorf, keine gastliche Farm oder Hacienda, auch nur selten 
eine Hütte oder einen Rancho mit Fleischtopf und Maisbrod 
auf dem Heerde antrifft. In solchen Gegenden, welche ich 
auf meinen Expeditionen in der Mongolei, in den Amazonas 
und den östlichen Urwäldern von Zentralamerika durchqueren 
mußte, wo es: „Hilf dir selbst!“ hieß und ich dem Grund⸗ 
satze: „wo die Einheimischen, Chinesen, Neger und Inder 
leben, kann ich auch leben“, nicht huldigen konnte, da war 
ich auf anderweitige Versorgung mit Lebensmitteln, nur 
selten durch frische Jagdbeute unterbrochen, angewiesen. 
Früher hatte ich mich stets mit einem eisernen Bestand von 
Preßtee und -kaffee, Kakao, Zucker, Salz, Pfeffer, gepreßtein 
Kaviar, den ich auf den Reisen im Kaukasus schätzen gelernt, 
einigen Büchsen Pökelfleisch und Gemüse-Konserven, dazu eine 
—VDV— Koch war 
mit der Zeit von einem geeigneten Offizier meiner Kommission 
ein Träger ausgebildet worden. — Allerdings wurde mir 
das Mitnehmen von voluminösen Konserven bald lästig (Trag—
	        
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