An Jungdeutschland!
eser Brief soll zum Schluß noch an Euch alle gerichtet
sein, Ihr deutschen Jungen! Eigentlich möchte ich
T beginnen wie im Märchen: „Es war einmal“, doch
nein, das wäre verfrüht. Ich muß schon sagen: „Es ist
jetzt so“! Ich führe Jungen ein in die Geheimnisse der
Küche, in das eigentliche Reich der Frau. Jungen! Un—
glaublich mag es ja klingen — aber nur klingen. Es soll's
nicht sein. Doch, zur Sache! Dutzende von müde gelaufenen,
hungrigen Jungen kommen zum Rastplatz. Endlich Ruhe —
Atzung! Woher aber? Vom Mitgebrachten? Aus was
könnte denn dieses bestehen? Brot — Wurst — wieder
Wurst! Mit welch stolzem Gefühl, ich möchte fast sagen:
mit welcher Andacht werdet Ihr nun die Küchengeräte aus
den Rucksäcken holen, wie lustig werdet Ihr ein Feuer
anschüren und mit welcher Eile zum Einkaufen gehen!
Wenn Ihr auch noch keine großen Künstler seid im Kochen,
aber ich weiß, Ihr seid Eurer Sache, welche Ihr heute
ausführen wollt, sicher. Ihr habt Euch schon was ausgesucht
aus dem Kochbüchlein, das gelingen muß. Laßt Euch nur
den Mut nicht nehmen, wenn's auch manchmal noch einen
kleinen Mißerfolg gibt. Kocht — kocht und bratet, wenn
Ihr auch — nur Jungen seid!
Gerne möchte ich Euch oft belauschen, wie Ihr z. B.
ein „Ei aufschlagt“, so kräftig, daß die Brühe durch die
Finger rinnt. Ich sehe Euch stehen vor dem angebrannten
Pfannkuchen, vor der davongelaufenen Milch! Sehe Eure
entsetzten Gesichter, wenn Ihr statt der erhofften Klöße —
Brei aus der Bruͤhe fischen müßt. Oder wenn Ihr Kloͤße