von Hebel (um 1830 war es Heinrich Stephan
aus Treysa, den Vilmar wenig günstig als einen
„albernen Witzemacher und verdorbenen Belle—
tristen“ charakterisierte, ihm folgte 1844 Ernst
Gutberlet) für seine Amtshandlungen folgende
Akzidenzien zu beanspruchen: für eine Taufe 10 Alb.
8 Heller, für eine Kopulation 2 Taler 8 Albus,
1 Huhn und 1 Schnupftuch, für eine Leiche 2 Taler.
Eine sog. stille Leiche kostete nur 10 Albus 8 Heller,
ebensoviel wie die Konfirmation, doch mußten die
Konfirmanden außerdem noch einen Neujahrsalbus
nachzahlen. Eine Kirchenbuße brachte dem Pfarrer
1 Taler ein. Der „Kalkant“ erhielt für das Orgel—
ziehen in der Kirche von den Falkenbergern jähr—
lich 13 Albus 3 Heller.
Die Schulkinder waren früher auch in Hebel
zur Schule gegangen, bis das Dorf im Jahre 1826
ein eigenes Schulhaus erhielt, dessen Bau 252 Tlr.,
4. Albus, 3 Heller kostete. Die Gemeinde mußte
zu diesem Zweck ein Kapital von 200 Taler auf—
nehmen. Der kümmerlich besoldete Lehrer bekam
50 Taler aus Gemeindemitteln, dazu allerdings
noch eine Zulage aus der Landesschulkasse. Als
Opfermann durfte er gleichzeitig mit dem Pfarrer
von Hebel am Gründonnerstag seine Ostereier ein—
sammeln und bei jeder Taufe 5 Albus 4 Heller,
bei einer Kopulation 8 Albus, bei einer Leiche
10 Albus 8 Heller erheben.
Schließlich sei noch erwähnt, daß Falkenberg auch
eine Stiftung besaß, die von einer Landgräfin
Victorie (7)12 pon Rotenburg stammen soll, eine
12 So heißt die Stifterin in der Lotzschen „Chronik“.
Leider ist weder Zeit noch Anlaß der Stiftung angegeben,
so daß man den wirklichen Namen nicht feststellen kann;
denn eine Landgräfin Victorie hat es nie gegeben.
Vielleicht war es die Witwe des Landgrafen Victor
Amadeus?