Full text: Falkenberg

Abgesehen von den Geschäften der Juden war 
der Handelsverkehr in dem abseits der großen 
Straße gelegenen Dorfe unbedeutend und beschränkte 
sich nur darauf, daß ab und zu Melsunger Garn— 
händler im Ort erschienen und hier wie in der 
Umgegend Garn aufkauften. Dem Verkehr genügte 
auch die einzige im Dorfe befindliche Schenke mit 
Herberge, die zum Gute gehörte und von ihm aus 
verpachtet wurde. 
Auch die kleine Hopfenmühle beim Dorfe war 
Besitztum des Gutsherrn, der von dem Müller 
einen jährlichen Zins von 4 Talern und 80 Eiern 
erhob. Es war eine oberschlächtige sog. Sammel— 
mühle, für die das Wasser zum Antrieb des Mühl— 
rads erst gesammelt werden mußte. Auch dann 
konnte der Müller noch nicht viel mahlen, höchstens 
1142-2 Viertel täglich. In neuerer Zeit ist der 
Betrieb als unrentabel ganz eingestellt worden. 
Als eine besondere Merkwürdigkeit des Dorfes 
bezeichnet Lotz das Fehlen eines Lindenplatzes für 
die Versammlung der Gemeindeglieder. Offentliche 
Verkündigungen pflegte der Grebe in seiner Woh— 
nung vorzunehmen. Die Greben wurden natürlich 
verhältnismäßig oft aus den beiden Bauernhöfen 
gewählt. Um 1829 war Joh. Heinr. Schneider 
Grebe, der eine Besoldung von 8 Talern! für 
sein Amt erhielt. Seinem Nachfolger, dem Greben 
Hansmann, der um 1831 amtierte, folgte der 
Bürgermeister Georg Wiegand, diesem ein ge— 
wisser Sittig und um 1858 Wilhelm Döring. 
In den 60 er Jahren war der Hopfenmüller, spä— 
tere Gastwirt Nör per Bürgermeister. Seit 1872 
ist die Würde des Ortsoberhauptes in den Händen 
der aus Unshausen stammenden Familie Mey— 
farth. 
11 Um 1848 wurde das Bürgermeistergehalt auf 
12 Taler —3 Taler für Schreibmaterialien erhöht. 
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