ganzen Amte Homberg, der Juden beherbergte.
Hier war auch eine kleine Synagoge, wo regekmäßig
Gottesdienst nach altem Brauche gehalten wurde.
Sie stand auf dem Platz, wo früher Judmann Cal—
mans (später Schmincken) Haus gestanden hatte,
und die Judenschaft mußte dafür einen Grundzins
bon 1 Taler 20 Albus entrichten. Diese Synagoge
steht noch heute, ebenso wie der alte Judentotenhof
außerhalb des Dorfes in dem Grunde oberhalb der
Hopfenmühle noch benutzt wird. Um 1830 lebten
in Falkenberg 10 Handelsjuden (Mendel Dannen—
herg, Jacob Fränkel, Wallach, Wertheimer, Laib
Plaut, Meier, Meierfeld, Buxbaum, Koppel Heil—
brunn, Manus Levi)0 mit zahlreichen Familien—
gliedern, insgesamt 71 jüdische Seelen gegenüber
348 Christen. Von ihnen hatte Manus Levi sich
die Befreiung von allen Gemeindediensten erkauft,
und dafür mußten seine Erben jährlich 16 Albus
zahlen. Des Joseph Magnus Relicta (Witwe) war
benfalls vom Handdienst befreit und mußte dafür
1829 ein Rauchhuhn und 2 Taler jährlich steuern.
Der starke Zuzug der Juden, „die in allen
Zachen Händel machen“, war ein zweifelhafter Ge—
vinn für die Gemeinde, wenn man auch damals von
dem modernen Antisemitismus noch nichts wußte.
Man empfand es besonders als ein großes Unrecht,
daß die Juden „mit ihrem verderblichen Handel“
damals nicht zur Gewerbesteuer zugezogen wurden.
Im Laufe der Jahre haben dann viele jüdische
Familien Falkenberg verlassen, um in die Städte
zu ziehen (nach Homberg, Kassel, Hamburg, Fürth,
Wildungen, Wabern usw.), aber bis auf den heutigen
Tag hat das Dorf immer noch eine verhältnismäßig
große jüdische Gemeinde.
10 1829 wurden noch
als Falkenberger Juden
Jesaias
genannt.
herz und Meyer Isaak