Full text: Falkenberg

wurden 6 Pferde, 4 Geschirr Ochsen, 20 Kühe und 
250-300 Schafe in 2 Herden gehalten. Besonders 
auffallend ist die geringe Zahl der Schafe, obwohl 
alle Besitzer Schäfereigerechtigkeit besaßen, wofür 
sie jährlich ein Triftlamm an die Herrschaft hatten 
abgeben müssen. Die Bauern hatten früher allein 
je 50 Schafe gehalten.“ 
Die ganze Gemarkung hatte 2079 Acker, das 
Schloßgüt 1613 Acker, wovon 1131 Acker Wald. 
Der Gemeindewald war 31 Acker groß. Auf dem 
Felde wurde hauptsächlich Korn (Roggen) und Hafer 
gebaut. Das Land war erheblich geringer als das 
der Nachbargemeinden Hebel und Mardorf, galt 
aber nicht als eigentlich schlecht. Nur das Futter 
reichte nicht aus, so daß alljährlich Heu zugekauft 
werden mußte. Außerdem klagte man viel über 
Wildschaden. Das Land war in 10 Sorten einge— 
schätzt. Von der besten Sorte hatte der Acker 
25 Taler Kaufwert, 1 Taler Pachtwert, die dritte 
Sorte galt 2 Taler bzw. 28 Albus. Von der 10. 
geringsten Sorte konnte man den Acker schon für 
1Taler kaufen bzw. für 2 Albus pachten. 
Die Flurnamen der Gemarkung sind zum 
großen Teil noch heute bekannt. Da man in neuerer 
Zeit Wert darauf legt sie zu sammeln, gebe ich 
sie in möglichster Vollständigkeit aus den Lotz'schen 
Aufzeichnungen wieder, ohne mich jedoch auf das 
gewagte Gebiet ihrer Deutung zu begeben: Bast— 
stück, Beinwiese, Borngarten, Braugcker, Brauwiese, 
Breite Hecke, Delmesort, Eichelsberg, Hasselacker 
Zum Vergleich sei erwähnt, daß im Jahre 1924 
der Viehbestand des Dorfes etwa 70 Stück Rindvieh 
und 17 Pferde betrug. Schafe werden im Dorfe keine 
mehr gehalten, wohl aber auf dem Gute ein Haufen 
bon etwa 200 Stück. Das Gut hatte 1924 14 Pferde 
und 85 Stück Rindvieh inkl. Ochsen. (Mitt. des Herrn 
Bürgermeisters Meyfarth.) 
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