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Ich hieß die weiße Elster,
Und bildet' was mir ein,
Daß meine Farb' in hellster
Pracht war so spiegelrein;
Mich hat bespritzt Franzosenblut,
Ich sah mich an und fand es gut;
Nun will ich schäckig sein.
Den Schnabel mußt' ich tunken
In soviel Kannen Bluts,
Soviel hab' ich getrunken,
Daß ich ward trunknen Muths;
Da, als ich tanzt' auf einem Bein,
Sturzt' über mir ein Brücklein ein,
Franzoͤslein drauf, was thuus?
Es fand in meinem Kropfe
Nicht Raum der Leichen Zahl,
Die ich mit Kopf und Schopft
Verschluckte sonder Wahl;
Geborsten an dem Leibgericht
War ich', wenn Vetter Rabe nicht
Zu Hülf' mir kam beim Mahl.
Ich hab 'ne volle Schüssel
Der Elbe zugesandt,
Die hat sie drauf dem Rüssel
Des Meeres zugewandt;