Full text: Anthologie aus den sämmtlichen Schriften von Friedrich Haug und Friedrich Rückert

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Ich hieß die weiße Elster, 
Und bildet' was mir ein, 
Daß meine Farb' in hellster 
Pracht war so spiegelrein; 
Mich hat bespritzt Franzosenblut, 
Ich sah mich an und fand es gut; 
Nun will ich schäckig sein. 
Den Schnabel mußt' ich tunken 
In soviel Kannen Bluts, 
Soviel hab' ich getrunken, 
Daß ich ward trunknen Muths; 
Da, als ich tanzt' auf einem Bein, 
Sturzt' über mir ein Brücklein ein, 
Franzoͤslein drauf, was thuus? 
Es fand in meinem Kropfe 
Nicht Raum der Leichen Zahl, 
Die ich mit Kopf und Schopft 
Verschluckte sonder Wahl; 
Geborsten an dem Leibgericht 
War ich', wenn Vetter Rabe nicht 
Zu Hülf' mir kam beim Mahl. 
Ich hab 'ne volle Schüssel 
Der Elbe zugesandt, 
Die hat sie drauf dem Rüssel 
Des Meeres zugewandt;
	        
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