Full text: Anthologie aus den sämmtlichen Schriften von Friedrich Haug und Friedrich Rückert

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diese Produkte ihren Ursprung nehmen und 
ihre gemeinsame Verwandtschaft haben. — 
Phantasie und Witz sind in Rückerts Poe— 
sie die dominirendsten Elemente. Fast durch⸗ 
gängig bekundet sie mehr Reichthum an Geist 
als Gemüth, und überall trägt sie den Stem— 
pel einer Virtuosität im poetischen Schaffen, 
in der Sprache und im Versbau, in der sich 
wenige deutsche Dichter mit Rückert zu mes—⸗ 
sen im Stande sind. Freilich hat diese Vir⸗ 
tuosität manches matte, kraftlose, des Dich—⸗ 
ters unwürdige Produkt zu Tage gefoͤrdert; 
aber seine besseren Erzeugnisse weisen ihm 
nichts desto weniger unter den lyrischen Dich— 
tern unserer Nation eine der ausgezeichnet⸗ 
sten Stellen an. 
Friedrich Rücksert ist 1780 in Schweein—⸗ 
furt geboren. Das dortige Gymnasium gab 
ihm seine erste geistige Bildung. Er studirte 
mehrere Jahre in Jena, ohne sich einer eigent⸗ 
lichen Fakultätswissenschaft zu widmen. In 
dem weiten Gebiete philosophischer und bel⸗ 
detristischer Studien umherschweifend, schien 
er den Plan zu hegen, sich zu einem akademi— 
schen Katheder hinauf zu arbeiten. Wirklich 
finden wir ihn auch schon im Zahre 1814 als 
Privatdozenten in Jena, aber nur aut kurze 
Zeit. 
Länger verweilte er in Stuttgardt, EAs15 
bis 1817) theilnehmend an der Redaktion des 
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