Full text: Anthologie aus den sämmtlichen Schriften von Friedrich Haug und Friedrich Rückert

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So verstumme mir, Zunge! So male nim⸗ 
mer, o Dichtkraft! 
So vergesse, der Freude gestorben, mein Herz l 
selbst zu schlagen. 
Riß' auch Schicksal mich fort zur fernsten grü⸗ 
nenden Gegend, 
Fort in entleg'ne barbarische Zonen, an wogige 
Ströme, 
Fremd der Muse Gesang, wo früh die blitzende 
Sonne 
Indiens Berge mit Golde besä't, wo ihr Abend⸗ 
strahl röthend 
Ueberflammt die atlantischen Inseln — ich 
achtete keines! 
Ueberall gegenwärtig ist Gott, ist überall fühl⸗ 
bar, 
In der einsamen Wüste, wie in der bevölkert⸗ 
sten Hauptstadt, 
Und wo sein Odem beseelt, muß Freudigkeit 
wohnen die Fülle! 
Soll dann endlich des Todes annahende fest⸗ 
liche Stunde 
Meinen mystischen Flug zu künftigen Welten 
beflügeln, 
Will ich gerne gehorchen, dort neu aufsteigende 
Wunder 
Singen in neugeschaffener Kraft! — Ich Glück 
licher! — Nirgends 
Kann ich wallen, wo nicht die schöpfungum⸗ 
fassende Liebe 
Läch 
Ist 
Wa 
Be— 
Bi. 
7X
	        
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