Full text: Anthologie aus den sämmtlichen Schriften von Friedrich Haug und Friedrich Rückert

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Verzweifelnd sank sie nieder, 
Erschöpft auf harten Schnee, 
Sie rang mit Todesängsten, 
Sie klagte laut ihr Weh, 
Sie küßte noch den Leichnam, 
Sie legt' ihn neben sich, 
Sah starren Blicks gen Himmel, 
Und betet' und erblich. 
Guido's Tro st. 
Die ihr Balsam gießt in tiefe Wunden, 
Freundlich hellt des Lebens trübe Stunden, 
Und beschirmt im Weltorkan, 
GottverwandteSchwestern, Freundschaft, Liebe! 
Ja wer Klage wider euch erhübe, 
Ging' unrettbar des Verderbens Bahn; 
Abder eure Menschen klag' ich an. 
O wie manchen Edeln, Liebewerthen 
Grabgeleiten Mutter, Braut, Gefahrten! 
Letzte, traurigsüße Pflicht! 
In Annalen lebt er, im Gesange 
Und in Mausoleen lebt er lange, 
Nur (ich huülle schaamroth mein Gesicht) 
Nur im Herzen seiner Lirorn nicht.
	        
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