121
Deutschlands Feierkleid.
Mit wie herrlich weitem Kleide
Ganz bedecket deinen Leib,
Könntest du, in Samt uud Geide,
Prangen, Deutschland, edles Weib.
Da du aus dem Sack der Aschen,
Wo du hieltest lange Rast,
Aufstandst, und dein Kleid gewaschen
In dem Blut des Friedens hast.
Wenn nur in der Hand des Bösen
Deines Kleides nicht ein Stück,
Statt es ganz dir einzulösen,
Man vergessend ließ zurück.
Wenn nur ietzt nicht deine Kinder
In nicht liebevollem Streit
Jedes für sich einen Flinder
Riß' aus ihrer Mutter Kleid.
Mit wie herrlich weitem Kleide
Ganz bedeckend deinen Leib,
Könntest du, in Samt und Seide,
Prangen, Deutschland, edles Weib