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demischer Manier gehalten, zeigen aber doch schon
unverkennbar die Begabung des damals 17 jährigen
Jünglings für das historische Genre. Noch lebens—
voller und vortrefflich gelungen erscheinen einige
spätere Blätter , Zweikampf in einem Flusse“ (1842),
„Prozession im Kreuzgang des Klosters zu Fritzlar“
(1848) und „Sängerkrieg auf der Wartburg“ (1845),
die ebenfalls im Besitze der Landesbibliothek sind.
Nach der Meinung einzelner seiner Freunde über—
ragte Friedrich Gunkel damals bereits an zeich—
nerischem Talent alle seine Akademielehrer. Bei
den jährlichen Ausstellungen der Akademie wurden
seine Arbeiten auch öfters durch besonderes Lob
ausgezeichnet. Gunkels Hoffnung, das für die
besten Kunstschüler ausgesetzte Reisestipendium nach
Italien zu erhalten, blieb freilich unerfüllt. Sein
Freund Gustav Kaupert war der Glückliche, der
diesen Preis davon trug. Gunkel folgte nun
einer Aufforderung des großen Meisters Peter
Cornelius, der damals in Berlin weilte, wo ihn
Gunkel bei verschiedenen Arbeiten unterstützte.
Auch in der Folgezeit hat sich Gunkel stets als
ein Schüler dieses Meisters gefühlt, für dessen
gewaltige Kartons allerdings die heutige Zeit
nicht mehr ein allgemeines Verständnis besitzt.
Auch als Friedrich Gunkels Sehnsucht nach Italien,
dem gelobten Lande der deutschen Künstler, end—
lich gestillt wurde, folgte er den Spuren Peter
Cornelius', durch dessen Vermittelung wahrscheinlich
er auch in Beziehungen zu dem König Max von
Bayern trat. Mehrfach hatte er die Ehre, daß
der kunstliebende Monarch sein Atelier in Rom
besuchte und ihn mit größeren Aufträgen bedachte.
So malte er für das Bayerische National-Museum
„Die Gründung von München“ und für das
Münchener Maximilianeum sein bekanntestes