Full text: Chronik der Familie Gunkel zu Kassel

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übernahm später das Geschäft, während Ludwig 
nach Amerika auswanderte, wo seine Nachkommen 
noch leben), veranlaßte die auffällige Begabung 
Friedrichs für das Zeichnen die Mutter ihren 
jüngsten Sohn auf die Akademie zu schicken, wo 
er Ende der 30er und Anfang der 40er Jahre 
hauptsächlich unter der Leitung von Ludwig Grimm 
und Friedrich Müller studierte. Durch seinen 
eisernen Fleiß und sein bedeutendes Talent erwarb 
sich der junge Künstler bald die Achtung und 
Anerkennung seiner Lehrer und Studiengenossen, 
von denen besonders die mit ihm gleichaltrigen 
Brüder Kaupert zu ihm in ein näheres Freund— 
schaftsverhältnis traten. Namentlich der jüngere 
Gustav Kaupert, der spätere berühmte Bildhauer, 
der Schöpfer des Hessenlöwen in der Aue bei 
Kassel, schloß sich eng an ihn an und ist ihm 
durch sein ganzes Leben ein treuer Freund gewesen.“) 
Friedrich Gunkel galt bereits im Jahre 1839 
als der beste Schüler in der Zeichenklasse der 
Kasseler Akademie. Die Kasseler Landesbibliothek 
besitzt von ihm einige Jugendarbeiten, die m. W. 
in weiteren Kreisen noch nicht bekannt sind, u. a. 
aus dem Jahre 1838 zwei Entwürfe zu größeren 
Kartons, welche die Geschichte des Ketzerrichters 
Konrad von Marburg zum Gegenstand haben. Das 
eine Blatt zeigt den Beichtvater der hl. Elisabeth 
auf dem Gipfel seiner Macht, wie er eben mehrere 
Ketzer zum Tode verurteilt, das andere stellt den 
Moment dar, wie Konrad in der Nähe von 
Beltershausen von den Edlen von Dernbach über— 
fallen und erschlagen wird. Beide Blätter sind 
zwar nur flüchtig skizziert und in etwas aka— 
x) Von Kauperts Hand stammt auch ein Reliefporträt 
Dne. das sich im Besitze der Familie Gunkel zu Kassel 
esindet.
	        
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