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A. 1750 d. 22. Juny sind auff dem forst auff—
gehemkt worden s5 diebe, Nehmlich 2 Cato-
liken, 2 luderaner u. ein Jude; der Jude
hat gewaltig geruffen im Nauffziehen, die
1Kerlen sind aber den Abendt wieder ab
genommen worden u. begraben.
d. 18. July ist ein weibs Mensch auff dem
Marckt gexichtet worden, welches ein Kindt
umbracht gehabt, es hat sich aber über aus
schön bekehret u. ist auch recht gut gerichtet
worden.
d. 15. Augusty ist ein weibs Mensch hir
auff dem Markt gexächt worden, welches
ein Kindt umbracht, es hat sich auch schön
zu seinem dot bereitet.
d. 1. January ist Meine frau ins Kindtbet
fommen mit einen Jungen, ist d. 5. Jan.
in meinem Hauß getaufft u. mein schwager
Berger hat ihm den Nahmen gegeben
Johann Henrich.
d. 15. Mardy ist ein groß Waßer
zgeweßen, daß Kein garte fast für der
Neustat ist frey geblieben, man hat 3 gantze
tage müßen auf schiffen nach dem sichen
hoff fahren.
d. 5. April ist Ihro Königl. Magist.
in schwedenss6) gestorben, sind auch
sogleich alle thore zugemacht worden u. sindt
24 stundten zu geblieben, d. 16. haben die
soldaten alle dem printzWilhhelm huldigen
müßen auff der rentbahne, wie auch d.
20. dito BurgMstr. u. rath u. die gantze
s6) Friedrich J. geb. 28. April 1676. Da er kinderlos
war, so wurde sein Bruder, der bisherige Statthalter,
cegierender Landgraf unter dem Namen Wilhelm VIII.