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den 12. Augustij hab ich zu Münden von
meiner schwieger Mutter daß Ja wort
zu meiner Braudt selbsten ohne frejes
Männer entfangen, und darauff den 8.
septembrj zu Münden weinkauff gehalten.
biß 16 ist ein solcher Winter geweßen daß
man mit Wagen voll Mist auff grünen
weg getünget und daß von der schlacht
auff der Fulde hin auffs), Im selben
jahr den 24. Pébriarij hat die herschafft
eine bauren hochzeit angestelt, welche
unvergleichlich zu sehen geweßen, der
hreidegam ist geweßen brintz Wilhelm.
Die Braut freylein Halken. Haben
auff der bahn nach drey gänßen gejagt,
König ist worden der generahl Range!bh),
velcher der ersten den Kopf abgerißen.
Im Jahr 1716 den 11. Pebriarij ist meines
schwagers Wilhelm Lintzen (7) seine
hochzeit geweßen auff dem hochzeit hauß in
Münden und zwar von 8 dischen, Wonhafft
in der so genanden alten fillen, in Welche
er gleich nach der hochzeit ist gezogen.
den 16. junij habe ich meine hochzeit
zu Münden selbsten ohne einige hülffe
der schwieger Mutter auff dem so genanden
hochzeit hauß gemacht, welche meine hoch—
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8) Der Sinn des Satzes ist nicht recht klar. Der „Grüne
Weg“ lag vor der Unterneustadt in der Gegend des späteren
Dielenhausweges.
) Der spätere Landgraf Wilhelm VIII.
0) Generalleutnant Konrad Baron von Rank oder
Rancke, seit 1713 Chef eines Infanterie-Regiments (des
päteren Regiments Altloßberg. Ging 1719 nach seiner
Penfionierung nach Hamburg. wo er am 6. September
—1739 starhb
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