Full text: Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer (Erster Band, Zweyte Abtheilung, 1817)

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Gemuͤsse. 
Glacirte Kartoffeln. 
Die sauber gewaschenen, gesottenen und ge⸗ 
schaͤlten Kartoffeln schneidet man zu runden halb 
Fingersdicken Stuͤcklein, macht in einem Geschirr 
auch 2 Haͤnde voll gestoßenen Zucker auf den 
Kohlen braun, gießt einige Schoͤpfloͤffel voll Jus 
dazu, nimmt die Kartoffeln darein, und laͤßt sie 
uͤber gelindem Feuer einige Zeit roͤsten, wobey 
die Kartoffeln ofter umgewendet werden muͤssen. 
Man bedient sich dieser Art Kartoffeln zu 
Englischen Braten, auch zu Schlacht-⸗ oder Lin⸗ 
denbraten. In Ermanglung der Kastanien kann 
man sie auch statt derselben zum Braun⸗ (Win— 
ter) Kohl geben. 
Gedoͤrrte Kartoffeln. 
Diese muͤssen von einer guten Art seyn, gel⸗ 
be oder auch rothe, nur innen nicht roͤthlicht. 
Wenn sie gewaschen sind, werden sie roh geschaͤlt, 
mit kochendem Wasser zugesetzt, und nicht ganz 
so weich, wie zum Essen, gesotten. Man nimmt 
sie nun aus dem Wasser, laͤßt sie auf einer Platte 
erkalten, reibt sie auf dem Reibeisen, trocknet 
sie auf weichem Papier in der Ofenroͤhre oder auf 
dem Ofen, und bewahrt sie recht duͤrr in Schach⸗ 
teln auf. Auf diese Art hat man den ganzen 
Sommer zu kochen. Sollen sie zu einer Suppe 
gebraucht werden, so set man so viel Fleischbruͤhe 
uͤber das Feuer, als man zur Suppe braucht, 
ruͤhrt von den gedoͤrrten Kaͤrtoffeln hinein, bis 
sie ihre gehoͤrige Dicke hat, laͤßt sie ein wenig 
kochen, und gibt sie dann als eine Reissuppe. 
Man kann auch 2 Eyergelb darein abziehen, statt 
der Fleischbruͤhe auch Wasser, feingeschnittene
	        
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