Anhang.
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fleisch und Brieslein. Diese Letztern muͤßen aber ein
wenig kochen, damit man sie besser bearbeiten kann.
Gefuͤllte Sachen, als: Kalbs-oder Hammelsbrust,
Tauben, Huͤhner u. d. gl. setzt man mit sieden—
dem Wasser zu, und laͤßt es einigemal uͤberkochen,
damit nicht zu viel Wasser in die Fuͤlle zieht.
Ueberhaupt ist es fuͤr keine Art Fleisch gut, wenn
es lang in kaltem Wasser liegen bleibt, es ver⸗
liert zu viel Kraft.
Butter auszusieden.
Man nimmt die Butter, welche man auslassen
will, in einen Kessel, eiserne Pfanne oder in einen ir⸗
denen Fußhafem(nur in kein messingenes Geschirr)
Jedes Geschirr, worein die Butter gethan wird, muß
fo groß seyn, daß wenigstens einer Hand hoch Raum
aͤbrig bleibt, weil die Butter steigt, und sehr leicht
ein Ungluͤckentstehen koͤnnte. Man setzt nun dasselbe
aufs Feuer, gießt die Butter, wenn sie zergangen ist,
mit einem Schaumloͤffel langsam auf und ab, macht
das Feuer schwaͤcher, und laͤßt es langsam fortsteden,
bis e hell wird. Sobald die Butter, wenn man den
Schaumldffel in die Hdhe hebt, recht hell herun⸗
ter lauft, und man den Boden von dem Geschirr
hell durchsteht, dann ist sie fertig. Nun wird das
Schmalz vom Feuer weggenommen, wenn es sich
ein wenig gesetzt hat, das Schaumige abgenom⸗
men, und durch einen engen Seiher in das da⸗
zu bestimmte Geschirr gegossen, wenn es ab⸗
gekuͤhlt ist, fleißig geruͤhrt, bis es fest ist, zu⸗
gebunden, und an einem kuͤhlen aber nicht feuch⸗
ten Orte aufbewahrt, weil es in diesem Fall
einen schimmlichten Geschmack bekommen wuͤrde.
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