Full text: Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer (Erster Band, Zweyte Abtheilung, 1817)

576 Anhang. 
Auf nachsteheude Art den Kaͤs gemacht, heißt 
auch eine aufgeschuͤttet e Milch. Man ruͤhrt 
dazu die Klumpen in einer Schuͤssel recht fein ab, 
dann immer nach und nach suͤße Milch daran, 
bis er in der Dicke wie eine gewoͤhnliche einge⸗ 
brockte gestandene Milch ist, stellt sie dann in 
den Keuer, und gibt sie des Abends zu Tische. 
Der Kaͤs auf diese Art gemacht ist besser und 
feiner zu Kuchen, als wenn man ihn am Feuer 
zusammen gehen laͤßt. 
Noch eine Art Baͤse von saurer Milch. 
Die abgerahmten Milchen schuͤttet man zu⸗ 
fammen in einen großen Hafen, setzt denselben auf 
heiße Asche, oder wenn das Feuer vom Heerde 
ist, auf die heiße Platte, daß sich das Wasser 
ganz langsam davon scheidet, nimmt dann den 
Kaͤs mit einem Schaumloͤffel heraus in irdene 
Kaͤsformen mit Fuͤßen, wie man sie vom Haͤfner 
(Toͤpfer) hat, bis sie voll sind, laͤßt sie uͤber 
Nacht ablaufen, streut dann etwas Salz daruͤber, 
legt ein Brett darauf, und beschwert es mit ei⸗ 
nem Stein, stuͤrzt sie nach 2 Tagen auf ein 
Brett, stellt sie in die Luft, und uͤberstreut sie 
oben wieder mit Salz. Zu dieser und folgen⸗ 
den Art Kaͤs gehoͤrt es, daß man vor einem 
Fenster ein Kaͤstchen fest machen laͤßt, ringgum 
Jut Drath, oben aber mit Holz inwendig mit 
zwey oder 3 Brettern, auf welche man Stroh 
legt, die Kaͤse darauf trocknet, und sie alle 2 
Tage mit Salz bestreut, bis sie ganz trocken 
sind, dann werden sie im Keller aufbewahrt. 
Sie halten sich lange, und werden immer besser, 
wenn sie zuweilen mit Essig oder Bier abgewa⸗ 
schen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.