Full text: Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer (Erster Band, Zweyte Abtheilung, 1817)

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Anhang. 
er gebruͤht werden, je nach dem er zubereitet 
werden soll. 
Die ganz kleinen Aale von drey Viertel- oder 
1 Pfund werden nicht abgestreift sondern sammt 
der duͤnnen Haut gesotten oder gebraten. 
Einige Arten Kaͤse zu machen. 
Von suͤßer Milch. 
Zu dieser Art wird von einem Kalbder Ma— 
gen genommen, so wie er aus dem Kalb kommt, 
nur von seiner Milch oder Klumpen gereinigt 
und aus frischem Wasser abgefloͤßt, sogleich auf⸗ 
geblasen, und zum Trocknen aufgehaͤngt. Die 
Falbermaͤgen vom Spatjahr oder Winter haͤlt 
man fuͤr besser als die vom Sommer, weil sie sich 
besser aufheben lassen. Will man nun Kaͤse ma⸗ 
chen, so schneidet man einen solchen Kalbma⸗ 
gen mitten von einander, thut soviel Salz, als 
3 Finger fassen konnen, in den halben Magen, 
wickelt denselben ordentlich ein, umbindet ihn 
mit einem Faden leicht, thut ihn in ein neues 
vdlliges Schoppen-Haͤfelein oder Topf, gießt 
frisches Wasser daruͤber, und laͤßt es 3 bis 4 
Tage an einem kuͤhlen Orte stehen. Alsdann 
nimmt man 2, 3, auch mehr Magß suͤße Milch, 
die eine Haͤlfte ohne, die andere Haͤlfte mit dem 
Rahm (die Milch dazu kann auch frisch von der 
Kuh genommen werden), macht solche am Feu⸗ 
er etwas waͤrmer als kuhwarm, gießt sie in eine 
große Schuͤssel, und von dem Magenwasser 5 
dis4 Eßidffel voll darein, tuͤhrt mit einem 
hoͤlzernen Loͤffel einmal darin herum, und laͤßt 
sie dann stehen. Die Milch wird sogleich ganz 
dick wie eine gestandene Milch seyn. Nun schnei⸗ 
det man mit dem Loffelstiel ein Kreutz durchaus
	        
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