Full text: Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer (Erster Band, Zweyte Abtheilung, 1817)

Getraͤnke. 
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Bemerkung wegen des mit gelben Ruͤben ver⸗ 
mischten Kaffees. 
Da die Mischung des Kaffees mit gelben 
Ruͤben gegenwaͤrtig sehr haͤufig ist, so habe ich 
folgende Zubereitung am besten gefunden. 
Wenn nehmlich die gelben Ruͤben, wie ge⸗ 
woͤhnlich, schoͤn gelb geroͤstet sind, hebt man sol⸗ 
che ungemahlen auf, setzt dann, ehe man den 
Kaffee macht, in einem Schoppen- oder auch 
groͤßern Geschirr einen Eßloͤffel voll von den gel⸗ 
ben Ruͤben mit siedendem Wasser zu, laͤßt sie 
eine Zeitlang kochen, und bruͤht dann mit diesem 
Wasser das bestimmte Kaffeemehl ab. Haben sich 
die gelben Ruͤben nicht gesetzt, so wird das Wasser 
durch ein Seiherchen gegossen. Hierauf macht man 
den Kaffee wie gewoͤhnlich, und bekommt auf 
diese Art einen hellen und guten Kaffee. Wer ihn 
staͤrker mit gelben Ruͤben haben will, nimmt mehr 
davon zum Sieden. Auf diese Art wird er nicht so 
dick, ist auch besser und angenehmer zum Trinken. 
Ein nahrhaftes Getraͤnk fuͤr die Brust. 
Man siedet eine Maaß suͤße gute Milch in 
einen breiten irdenen Geschirr auf Kohlen so 
lang stark, bis sie anfangt, wie ein Kindsbrey 
zu werden, dann macht man die Kehlen darun⸗ 
ter schwaͤcher, ruͤhrt mit einem reinen hoͤlzer⸗ 
nen Loͤffel so lang darin, bis die Milch ganz 
aufgetrecknet ist, und so kernig wie ein Thee 
aussieht, legt sie auf ein weißes Papier, laͤßt 
sie erkalten, und bewahrt sie in einem Schaͤch⸗ 
telchen auf. Hievon nimmt man alsdann in ein 
Theekaͤnnchen von 3 Tassen einen halben Eßldffel 
voll, bruͤht es mit ssiedendem Wasser wie einen an⸗ 
dern Thee an, laͤßt ihn ein wenig stehen, und trinkt 
ihn nach Belieben mit oder ohne Milch.
	        
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