Getraͤnke.
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Bemerkung wegen des mit gelben Ruͤben ver⸗
mischten Kaffees.
Da die Mischung des Kaffees mit gelben
Ruͤben gegenwaͤrtig sehr haͤufig ist, so habe ich
folgende Zubereitung am besten gefunden.
Wenn nehmlich die gelben Ruͤben, wie ge⸗
woͤhnlich, schoͤn gelb geroͤstet sind, hebt man sol⸗
che ungemahlen auf, setzt dann, ehe man den
Kaffee macht, in einem Schoppen- oder auch
groͤßern Geschirr einen Eßloͤffel voll von den gel⸗
ben Ruͤben mit siedendem Wasser zu, laͤßt sie
eine Zeitlang kochen, und bruͤht dann mit diesem
Wasser das bestimmte Kaffeemehl ab. Haben sich
die gelben Ruͤben nicht gesetzt, so wird das Wasser
durch ein Seiherchen gegossen. Hierauf macht man
den Kaffee wie gewoͤhnlich, und bekommt auf
diese Art einen hellen und guten Kaffee. Wer ihn
staͤrker mit gelben Ruͤben haben will, nimmt mehr
davon zum Sieden. Auf diese Art wird er nicht so
dick, ist auch besser und angenehmer zum Trinken.
Ein nahrhaftes Getraͤnk fuͤr die Brust.
Man siedet eine Maaß suͤße gute Milch in
einen breiten irdenen Geschirr auf Kohlen so
lang stark, bis sie anfangt, wie ein Kindsbrey
zu werden, dann macht man die Kehlen darun⸗
ter schwaͤcher, ruͤhrt mit einem reinen hoͤlzer⸗
nen Loͤffel so lang darin, bis die Milch ganz
aufgetrecknet ist, und so kernig wie ein Thee
aussieht, legt sie auf ein weißes Papier, laͤßt
sie erkalten, und bewahrt sie in einem Schaͤch⸗
telchen auf. Hievon nimmt man alsdann in ein
Theekaͤnnchen von 3 Tassen einen halben Eßldffel
voll, bruͤht es mit ssiedendem Wasser wie einen an⸗
dern Thee an, laͤßt ihn ein wenig stehen, und trinkt
ihn nach Belieben mit oder ohne Milch.