Full text: Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer (Erster Band, Zweyte Abtheilung, 1817)

536 Gefrornes 
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her in einem andern Geschirr nur so lang ge⸗ 
fotten, bis der Schaum davon genommen ist, 
dann uͤber die Schnitze gegossen, und die Bir⸗ 
nen so lange gekocht, bis sie ganz dick sind. 
Wenn es anfangt dick zu werden, muß man 
sehr behutsam seyn, daß es nur auf schwachen 
Kohlen ausgekocht wird, weil er sich sehr gerne 
anhaͤngt. Zu einer ziemlich großen Kachel (Fuß⸗ 
hafen) stüͤßt man ein halbes Loth Zimmet und 1 
Quint Naͤgelein groͤblicht, schneidet die Schale 
von einer Zitrone fein, ruͤhrt beydes unter das 
Gesaͤlz, thut es, wenn es fertig ist, in ein stei⸗ 
nernes eder Porzellangefaͤß, legt ein in Brannt—⸗ 
wein getauchtes Blatt weißes Papier daruͤber, 
bis es recht kalt ist, bindet es dann erst zu, sticht 
oben einige Locher hinein, und bewahrt es im 
Keller oder sonst an einem kuͤhlen Orte auf. Hat 
man keinen suͤßen Most, so werden die Bir⸗ 
nen mit Wasser und einem Schoppen auch nach 
Verhaͤltniß mit etwas mehr Wein nebst einem 
halben Pfund Zucker zugesetzt, uͤbrigens aber 
auf die vorbeschriebene Art gemacht. 
Zwetschgen⸗Gesaͤlz (oder Latwerge). 
Man steint sehr reife Zwetschgen aus, nimmt sie 
in einen neuen Fußhafen oder in eine Kachel, gießt 
etwas Most, oder in Ermanglung dessen gar nichts 
daran, weil sie selbst hinlaͤnglich Saft haben, setzt 
sie aufKohlen, bis die Zwetschgen zusammengefallen 
sind, dann erst duͤrfen sie recht kichen. Wenn sie nun 
recht weich sind, verruͤhrt man sie, treibt sie durch 
einen Seiher, laͤßt sie auf Kohlen vollends recht 
pick einkochen, thut gesteßenen Zimmet, Naͤgelein 
und klein geschnittene Zitronenschalen (alles nach 
Verhaͤltniß
	        
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