Sulzen.
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lange kochen, bis die Fuͤße weich sind und die
Bruͤhe bis auf 2 Maaß eingekocht ist, gießt sie
dann durch einen Seiher,laͤßt sie uͤber Nacht
stehen, und schoͤpft das Fett davon ab. Den
andern Tag wird die Sulz wieder heiß gemacht,
von 4 Eyweis ein Schaum geschlagen, dieser
unter die Sulz geruͤhrt, bis sie wie eine Eyer⸗
gerste aussieht, dann durch eine Serviette oder ei⸗
nen Filtrirhut gegossen, bis sie hell ablauft. Mit
dieser Sulz kann alles Fleisch, Wildbret und
Fische gesulzt werden. Die Art, wie gesulzt wird,
ist dfters im Ersten Theil, dieses Buchs angezeigt.
Wein⸗Sulz.
Zwey Loth Hausblase klopft man recht stark,
schneidet sie ganz fein, weicht sie einige Stun⸗
den in einen Schoppen laues Wasser ein, gießt
hierauf 2 Schoppen guten Wein daran, bindet
6 ganze Naͤgelein, ein Stuͤchchen ganzen Zim⸗
met und fuͤr 2 Kreutzer Safran in ein Tuͤchlein,
thut es nebst einer Zitronenschale dazu, nimmt
dieß alles zusammen in eine messingene Pfanne
oder Kastrol, laͤßt es so lange kochen, bie die
Hausblase vbllig aufgeldsst ist, und ruͤhrt es zu⸗
weilen mit einem silbernen Loͤffel um. Nun
wird ein halbes Pfund Zucker zu kleinen Broͤ
ckelein zerklopft, derselbe mit einer Zitronen—
schale und dem Saft von 2 Zitronen in eine zin—
nerne Schuͤssel gethan, der siedende Wein dar—⸗
auf gegossen, und mit einem silbernen Loͤffel so
lange umgeruͤhrt, bis der Zucker geschmolzen ist.
Alsdann gießt man es durch ein Tuch auf Por—
zellanschalen, und laͤßt es an einem kuͤhlen Orte
gestehen.