302
Nagouts.
ist; butzt sie rein, schneidet sie in & Theile und
den Hals davon ab, macht in einem Geschirr
Schmalz heiß, bestreut die Huͤhner mit ein we—
nig Salz, und backt sie recht gelb, backt eben⸗
falls —Schnitten von einem Weck oder von einer
Semmel, und eine Schnitte Roggenbrod in
Schmalz braun, legt die Huͤhner nebst dem
Brod in ein Geschirr, gießt einen Schoͤpfldffel
voll Fleischbruͤhe und ein Trinkglas Wein daran,
thut ein wenig Pfeffer und Naͤgelein dazu, laͤßt
es uͤber dem Kohlfeuer kochen, bis das Brod
recht weich ist, treibt dann die Sauce nebst dem
Blut durch einen Seiher, laͤßt es noch ein we⸗
nig zusammen kochen, nund richtet an.
Fareirte (gefuͤllte) Huͤhner.
Zwey bis 3 junge Hühner werden, wenn
sie geputzt und dressirt sind, eingesalzen, auf
der Brust mit duͤnnen Speckscheiben belegt,
umbunden, am Spieß etwas mehr als halb fer—
tig gebraten, und dann vom Spieß abgenom⸗
men. Hierauf schneidet man alles Fleisch von
der Brust ab (das uͤbrige muß alles beysam⸗
men bleiben), hackt es mit ein wenig gebratenem
Kalbfleisch und einem Stuͤckchen frischem Niern—
fett klein, weicht einen halben Weck (Semmel)
in gute Misch ein, druͤckt ihn nicht ganz fest
aus, nimmt ihn nebst dem gehackten Fleisch in
einen Moͤrser, stoͤßt es recht durch, schlaͤgt das
Gelbe von 4 Eyern darunter, thut etwas Salz
und Muskatbluͤthe dazu, fuͤllt von dieser Farce
die leeren Brustbeine, daß sie ihre vorige Ge—
stalt wieder bekommen, begießt die ganzen Huͤh—
ner mit zerlassener Butter, stellt sie eine Viertel⸗