Full text: Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer (Erster Band, Zweyte Abtheilung, 1817)

Gemuͤsse. 
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ganzem Zimmet, gießt, wenn sie eine Zeitlang 
in ihrer eigenen Bruͤhe gekocht haben, ein Glas 
Wein daran, laͤßt sie so lang fortkochen, bis 
die Beere weich, und die Sauce kurz eingekocht 
ist. Dann werden von Semmeln oder Milch⸗ 
broden runde Schnitten gemacht, in heißem 
Schmalz gelb gerdstet, auf eine Platte gelegt, 
die Holderbeeren daruͤber angerichtet, und ohne 
sie weiter zu kechen, aufgetragen. — Man kann 
die Holderbeeren erst in der Mitte des Septem⸗ 
bers oder etwas spaͤter gebrauchen. 
Zwetschgen⸗Roͤscher. 
Fuͤr 4 Personen wird ein Pfund duͤrre Zwetsch⸗ 
gen (Pflaumen) mit Wasser, einem Glase Wein, 
einem Stuͤckchen Zitronenschale, etwas Zimmet 
und 3 ganzen Naͤgelein auf starke Kehlen ge⸗ 
setzt, bis die Zwetschgen weich und kurz einge⸗ 
kocht sind. Alsdann nimmt man die Steine her⸗ 
aus, schneidet sie alle in der Mitte durch, roͤ⸗ 
stet eine starke Hand voll geschnittene Brodschnit⸗ 
ten wie zu einer Wassersuppe in heißem Schmalz 
gelb (es darf aber nicht zu fett und nicht zu tro⸗ 
cken seyn), thut dann die ausgesteinten Zwetsch⸗ 
gen darunter, kehrt sie etlichemal um, richtet sie 
auf eine Platte an, uͤberstreut sie mit Zucker 
und Zimmet, und gibt sie warm auf den Tisch. 
Dieß ist ein gutes Nachtgemuͤß. 
Ein Bubbert von Krebsen. 
Fuͤnfzig Krebse werden lebendig uͤber einem 
Teller aus den Schalen gemacht, damit der Saft 
nicht davon verloren geht. Hierauf stoͤßt man 
alles Krebsfleisch uit dem Saft fein, gießt eine 
Tasse voll guten suͤßen Rahm daran, treibt 
dur
	        
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