Gemuͤsse. 165
eine Semmel oder ein Milchbrod zu ganz feinen
Broͤckelein, streut etwas Zucker daruͤber, ruͤhrt
sie mit 4 Eyern an, fuͤllt die gebackenen Flaͤd⸗
lein damit, rollt sie leicht zusammen, legt sie in
ein stark mit Butter bestrichenes Potageblech,
derruͤhrt 2 ganze und 3 gelbe Eyer mit einem
starken halben Schoppen suͤßem Rahm, thut
ein wenig Zucker darein, gießt es uͤber die einge⸗
legten Flaͤdlein, und laͤßt es auf Kohlen oder im
Backofen langsam aufziehen. Es kann auch
statt des Zuckers Salz genommen werden.
Gefuͤllte Flaͤdlein mit Fleisch.
Man nimmt auf eiu Ey einen Kochloffel
voll Mehl, etwas klein geschnittene Petersilie
oder Schuͤittlauch und Salz, ruͤhrt es mit Milch
glatt an, backt das erste Flaͤdlein in Schmalz
(Schmelzbutter) eines Messerruͤcken dick auf bey—
den Seiten, nachher kann man die Pfanne jedes⸗
mal mit einer Speckschwarte ausreiben. Die
Fuͤlle dazu wird auf foigende Art verfertigt: &
Ein Pfund Kalbfleisch oder uͤbriggebliebenen
Braten, ein paar Charlottenzwiebeln, ein wenig
Petersilie hadt man zusammen fein, druͤckt einen
zuvor in Wasser eingeweichten Weck fest aus,
und thut ihn nebst Salz und Muskatnuß zu dem
gehackten Fleisch. Wenn das Fleisch mager ist,
nimmt man ein Stuͤckchen Ochsenmark dazu,
ruͤhrt es mit 4 Eyern und 3 Eßldffeln voll suͤßem
Rahm an, uͤberstreicht die Flaͤdlein damit, legt
sie zFinger breit zusammen, bestreicht ein breites
Geschirr mit Butter, legt die Flaͤdlein dicht ne⸗
ben einander darauf, gießt gute Fleischbruͤhe dar—
an, und laͤßt sie auf Kohlen langsam aufkochen.