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zum Kornbrannteweinbrennen gebraucht wer⸗
den koͤnnen, den mehrsten Branntewein, von
einem sehr reinen und guten Geschmack. Ja,
der Vortheil, den er gewaͤhret, ist so uͤber—
wiegend, daß man sich seiner selbst dann
bedienen kann und darf, wenn auch der Preis
des Weizens groͤßer waͤre, als er gemeinig⸗
lich, wenigstens in Norddeutschland, gegen
den Preis des Roggens zu seyn pflegt. Hier
sind Erfahrungen und Beweise zugleich.
A) Im Jahr 1788 stellte einer meiner
Bekannten, dessen Hauptgeschaͤft im Brann⸗
teweinbrennen bestehet, auf meine Ver an⸗
lassung die ersten Versuche und zwar mit der
groͤßesten Genauigkeit und Sorgfalt an.
Gaͤhrungsgefaͤße, Blase und Oefen erhielten
zuvor saͤmmtlich die beste Einrichtung. Seine
Buͤdden faßten gerade das Gut von einem
Malter Getraide, (294 Pfund) und zwey
solcher Buͤdden voll Gut konnten in 24 Stun⸗
den abgetrieben und zu Wein gemacht werden.
Es wurden also, von 12 Stunden zu 12
Stunden, sechs Himpten Calenbergische
Maaße oder 294 Pfund Coͤllnisch Weizen⸗
schrot eingeteigt, eingebrannt, abgekuͤhlt und
zu rechter Zeit gestellt, auch gehoͤrig abgetrie⸗
9 F2 ben.