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aussetzungen gruͤndet sich die nun folgende
Zusammensetzung einer kuͤnstlichen Hefe und
die Wahl des Weizenmalzes, als Hauptingre—
diens derselben: denn unter allen Stoffen des
Pflanzenreichs, die ich kenne, ist keiner auf
den alle Bedinaungen so gut passen, als der
Weizen und noch besser das Weizenmalz.
I. A) Man lasse guten und mehlrei—
chen Weizen, nach vorhergegangenem Ein—
weichen, so lange auf den Haufen liegen, bis
er ein einziges Wuͤrzelchen, nicht aber das
erste Blattspitzchen getrieben hat Denn
stoße man den Keim durch fleißiges Umschau—
feln schnell ab, bringe das Malz wieder auf
einen Haufen, und lasse es 24 Stunden,
oder so lange sich brennen, bis es zwischen
den Fingern gedruͤckt, nichts mehlartiges
mehr zeigt; sondern den Kern wie einen
oͤligen Saft von sich giebt. Nun wird es
schnell
entstehet ein weißer flockenartiger Schaum,
den die Brauer wegwerfen. Dies ist jene
Materie. Ein aͤhnlicher, und auch weit
brauchbarer Stoff, findet sich zwischen den
beyden Boͤden der Budde, worin das Malz
zur Bierwuͤrze ausgezogen worden.