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Fluͤssigkeit ist unsere Glanzruß-Tinctur ) und
dient dazu, dem kuͤnftigen Rumme den wahren
eigenthuͤmlichen Geruch und Geschmack zu er—
theilen.
b) Der Zucker-Weingeist, die Zucker-Tinctur,
welche dem kuͤnstlichen Rumm die Farbe erthei—
let, entsteht, laͤßt man etwa 4 Pfund Zucker
mit etwas Wasser uͤbergossen in einer kupfernen
gut verzinnten Pfanne ganz braun kochen, loͤset
denselben mit 2 Pfund guten starken Weingeist
auf, und destillirt diese Mischung uͤber 2 Loth
Kohlenpulver.
§. 30.
Waͤhrend oder schon vor diesen Vorarbeiten,
muß man zur Darstellung eines von fuselichten Ge—
ruch und Geschmack freien, dabei saͤuerlichen, und
dem wahren Rumm in Weingeist-Gehalt gleichen
Branntewein schreiten. Um dieses zu bewerkstelligen,
waͤhle man eine von den oben bei der kuͤnstlichen
Weinbranntewein ⸗Fabrikatur angegebenen Methoden,
von denen sich aber⸗ nach meinen Erfahrungen die
sechsste Methode am besten paßt.
*) Diese Glanzruß⸗Tinectuͤr ist ganz verschieden von der in
fruͤheren Zeiten in den Apotheken gebrauchten Rußtinctur,
welche aus Ruß, Fliederblumen-Wasser, Pottasche, Kalk
und salzigsaurem Ammonium bereitet wird. Ich fuͤhre
dieses deßhalb an, um keine Schuld an etwa vorfallenden
Verwechselungen zu seyn.