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6F. 11.
Da also der gute Weinbranntewein keine Sal—
peter⸗, Salz- oder Schwefelsaͤure, die man hinzu—
gesetzt haben koͤnnte, um ihm einen hoͤheren Grad
von Saͤure zu geben, enthaͤlt; da er ferner gepruͤft
keine Citronen-, Apfel- oder Zuckersaͤure, die von
———
zeigt: so muß die enthaltene Saͤure eine andere
den Pflanzen eigenthuͤmliche Saͤure seyn und zwar
die Efsigfaͤure, welche sich durch Gaͤhrung bildet,
und uͤber den Helm geht.
F. 12.
Von der Wahrheit dieser meiner Angabe, die
Essigsaͤüre sey in dem Weinbranntewein enthalten,
wird sich Jeder leicht durch folgendes Verfahren uͤber—
zeugen koͤnnen:
a) Man gieße 20 Stuͤbchen, oder 160 Pfund,
eines guten reinen Weinbrannteweins in eine wohl—
verzinnte Destillirblase, und ziehe bei wohlregierter
maͤßiger Waͤrme 11 Stuͤbchen ab; die in der Blase
ruͤckbleibenden 9 Stuͤbchen werden ein kaum merklich
geistiges, aber saures Wasser bilden, welches das
Lacmuspapier stark zu roͤthen im Stande seyn wird.
Pruͤft man mit demselben Papier die abgezogene
Menge, so wird auch hier eine leichte Roͤthung
Statt finden.
b) Letztgenannte von der ganzen Menge durch
Destillation abgezogene eilf Stuͤbchen werden von