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werden kann — machte demnach den groͤßesten Unter⸗
schied zwischen beiden genannten Arten von Brannte—
weinen, und hat zwar die technische Chemie eine
Menge Mittel erfunden, jenen Geruch und Geschmack
wo nicht ganz zu entfernen, doch durch mancherlei
Gewuͤrze, Zusaͤtze von Salpetersaͤure und Schwefel—
saͤure so einzuhuͤllen, daß der auf diese Art bereitete
Kornbranntewein dem ordinairen voransteht; allein
letzteren in wahren Weinbranntewein umzucndern,
ist, so viel ich weiß, trotz den manchen Versuchen
und Bekanntmachungen mein kleines Geheimniß ge⸗
blieben, und soll didse Kunst jetzt bekannt werden.
Darstellung der Bestandtheile des Wein⸗
brannteweins.
J. 10.
Alle noch so verschiedenen Sorten von Wein—
brannteweine stimmen in einem Punkte uͤberein, in
einem saͤuerlichen Geruche nemlich, und enthalten
guch wirklich eine Saͤure, von deren Gegenwart man
sich indessen leicht durch folgendes Verfahren uͤber—
zeugen kann:
a) Man nehme ein Stuͤckchen durch Lacmus—
absud blau gefaͤrbtes Papier, tauche dieses in ein
Glas mit gutem Weinbranntewein, und man wird
fuͤr die blaue Farbe eine rothe entstehen sehen. Diese
Einwuͤrkung auf die Farbe des Lacmus-Papiers ist
eine Eigenschaft der Saͤuren; es fragt sich daher: