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angewandt. Nemlich mit wenig kaltem Wasser ein—
geteigt, dann mit siedendem Wasser eingebrannt,
mit kaltem Wasser wieder abgekuͤhlt und verduͤnnt,
mit Hefe oder Gescht — sey es natuͤrliche oder kuͤnst—
liche — gestellt, oder in die weinige geistige Gaͤh—
rung gesetzt.
Nachdem diese mit Vorsicht und Sorgfalt vol—
lendet, bringt man das ausgegohrene Gut auf die
Blase, treibt erst den Lutter (Laͤuter) — rohen,
wasserreichen Branntewein — vorsichtig ab, damit
das Gut nicht anbrenne, zieht das Destillat durch
eine abermalige Destillation zu halbem Weine,
und endlich durch eine dritte zu ganzem Weine,
oder dem eigentlichen Fruchtbranntewein, ab.
§. 8.
Beide, Korn- und Weinbranntewein, sind be—
rauschende Getraͤnke; allein Niemand wird mir wohl
in Abrede stehen, daß letzteres ein weit wohlschmek—
kenderes feineres Getraͤnk sey und einen angenehmern,
saͤuerlichen, erquickenden Geruch und Geschmack be—
sitze, als der fuselige Kornbranntewein. Freilich
nicht alle sogenannte Weinbrannteweine besitzen in
demselben Maaße die geruͤhmten Eigenschaften, und
koͤnnen sie auch nicht enthalten, da sie aus so ver⸗
schiedenen Grundlagen verfertigt werden; ) allein,
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) So werden und koͤnnen z. B. die Trestern nie einen so
schoͤnen Branntewein geben, als der Traubensaft selbst, da