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Blaͤttbildung hervortreiben. Haͤt der Keim ohn—
gefaͤhr die Laͤnge von zwei Linien erreicht, so werden
die Haufen auseinander geworfen, damit sich das
Getreide abkuͤhle, und durch Wuͤrfeln von dem Keime
befreiet. Ist dieses geschehen, so werfe man alles
Getreide auf einen hohen Haufen, lasse es 24 Stun—
den, oder so lange liegen und sich brennen, bis das
Malz, zwischen den Fingern gequetscht, den Kern
als einen oͤlartigen suͤßen Saft fahren laͤßt. Das
auf diese Art bereitete Malz wird nun auf die vor—
theilhafte, an einem andern Orte beschriebene, Malz—
darre ) gebracht, getrocknet, und dann zum be—
liebigen Gebrauch verwandt.
G. 6.
Nach diesen Praͤmissen, die, wie ich schon oben
gesagt, blos deßhalb von mir wiederholt sind, weil
ich das Malzen der Getreide als einen hoͤchst wich—
tigen und vortheilhaften Punkt ansehe, der, nament—
lich, fuͤr die nun vorzutragende Veredlung des Korn⸗
brannteweins in Weinbranntewein, von der hoͤchsten
Wichtigkeit ist, da er den zu erhaltenen Branntewein
veredelt, den so widerwaͤrtigen Fuselgeruch und Ge⸗—
schmack vermindert, zum Gegenstande meines Vor⸗
wurfes selbst, und zwar zuerst einiges:
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Beschreibung einer Malzdarre und eines Malz-Trocken⸗
ofens ꝛc. Hannover 1818.