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F. 44.
Aus dem Angefuͤhrten koͤnnte vielleicht der ge⸗
neigte Leser glauben, meine Meynung sey, daß die
uͤbrigen Bestandtheile der Kornfruͤchte, der Kleber
und das Staͤrkemehl, nichts zur Bildung des
Weingeistes beitruͤgen. Sie thun dies allerdings,
nur nicht in dem Zustande, wie sie sich im unge—
malzten Getreide befinden, wo sie nur neben einander
zu liegen scheinen, sondern erst dann, wenn sie durch
den Proceß des Malzens in ihrer Natur veraͤndert,
und zu einer fast voͤllig homogenen suͤßlichen Sub⸗
stanz umgeschaffen sind. Diese Veraͤnderung wird
zwar schon bei der gewoͤhnlichen Art der Branntewein⸗
Fabrikatur bewirkt, allein lange nicht in dem Grade,
wie durch das Malzen, welches ich daher den prak⸗
tischen Brennern nicht genug empfehlen zu koͤnnen
glaube. So haben mich z. B. langjaͤhrige Erfah—
rungen gelehrt, daß ein Malter ungemalzter Weizen
hoͤchstens nur 74 Maaß Branntewein liefert, dahin—
gegen dieselbe Menge gemalzten Weizens 78 bis 794
Maaß eines besseren und wohlschmeckenderen Brannte⸗
weins geben. Ein Vortheil, der doch wahrlich nicht
so gering ist, um von den praktischen Branntewein—
brennern uͤbergangen zu werden.
Tom. IV. p.22.) zufolge, die groͤßte Aufmerksamkeit, da
aus dem Betrage eines Morgens dreimal und wenn der
Boden gut ist, viermal so viel erhalten werden soll, als wenn
derselbe Landstrich mit Getreide bebauet worden waͤre. (7!)