265
nicht sehr um den Geschmack; seine Ge⸗
schmacksorgane sind es nicht besser gewohnt
und durch grobe Nahrungsmittel so abge⸗
stumpft, daß er den aͤrgsten Fusel dennoch
fuͤr Neetar haͤlt, schmeckt er auch noch so
garstig. Gewohnheit thut hier auch viel.
Ist das Volk einmal an schlechten Brannte⸗
wein, an Fusel in seiner aͤchten Beschaffen⸗
heit, gewoͤhnt, so wette ich, es trinkt ihn
lieber, als Ihren herrlichen kuͤnstlichen Franz⸗
branntewein, sollte dieser auch die volleste
Blume haben. Bey alle dem weiß ich aber
auch, daß wenn guter, das heißt, reiner
und starker Branntewein, an einem Orte
vorhanden und auch schlechter allda gemacht
wird, der gute dennoch immer den Vorzug
behaͤlt, und der schlechte gar nicht abgehet.
Und so raͤth demnach Klugheit und Specula⸗
tion, sich in seiner Kunst so vollkommen zu
machen, als moͤglich, um guten und reinen
Braͤnntewein zu liefern.
Der brandige Geschmack ist die Folge
vom Anbrennen; die Ursachen, die dazu di⸗
sponiren, habe ich vorhin erwaͤhnt. Dieje⸗
nigen die Sie angeben (9. 32.), als sorglo—
ses Mischen des Schrotes beym Einbrennen,
sind