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erfordert, als Weizen. Da also eine groͤßere
Menge kochend Wasser hinzugegeben werden
muß; so kann sich das eingebrannte Gut nicht
so geschwind abkuͤhlen, und muß es folglich
entweder zu warm gestellt werden, oder es
wird, wie es der Bierbrauer nennt: traben
sauer, weil es zu lange stehen muß, ehe es
abgekuͤhlt wird, und liefert dann nicht den
besten Branntewein. — Was den schweren
und fetten Roggen anbetrifft, so kann ich da⸗
von so viel aus Erfahrung sagen, daß dieser
sich nicht immer am besten zum Brennen schickt.
Alle vorhin gedochte Unbequemlichkeiten, als
das Anbrennen und Steigen des Gutes, tre⸗
ten hier oͤfterer ein, als bey magerm Roggen,
der auf hohen, sonnenreichen Feldern ge⸗
wachsen ist; der seine voͤllige Reife erhalten;
der nicht durch Naͤsse nach dem Maͤhen be⸗
schaͤdiget worden; der nicht ausgewachsen ist,
oder sich in den Scheuren erhitzt hat; der
von Trespen und Raal rein ist, von dem
kann man sagen, daß er den meisten Brann⸗
tewein gebe. In manchen Gegenden ist
das Korn aber nicht so anzuschaffen, und
besonders koͤnnen das kleine Brenner nicht,
deren es unter uns die groͤßeste Menge giebt.
Das beste Korn wird von den Baͤckern auf⸗
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