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F) Mehreren meiner Leser werden die
Mittel, die ich bisher zur Reinigung und
Ver⸗
tat nicht nach Fusel und Brand riecht und
schmeckt. Er macht nicht, wie der Nordhaͤu⸗
ser und Quedlinburger, erst halben und dann
ganzen Wein, sondern er muß, so befiehlt es
ihm die eiserne Nothwendigkeit, wenn er
seine Arbeit nicht umsonst thun will, den
rohen Lutter gleich in ganzen Wein verwan⸗
deln. Wer so gluͤcklich ist, sich in einer sol⸗
chen Lage zu befinden, daß nichts ihm die
Haͤnde bindet, als sein eigener Wille, der
versuche es einmal und mache allen Lutter —
erstes Destillat — den er heute, Mor⸗
gen, Uebermorgen erhaͤlt, taͤglich erst zu hal⸗
ben Wein — zweytes Destillat — und
verwandele ihn denn erst, durch eine dritte
Destillation, saͤmmtlich zu ganzen Wein; und
er wird Branntewein erhalten, der den be—
ruͤhmten Nordhaͤuser noch an Reinigkeit und
Guͤte uͤbertrifft. In den Nordhaͤuser und Qued⸗
linburger Brennereyen wird nemlich der halbe
Wein von gestern dem Lutter von heute zu—
gesetzt, und beyde werden nun in ganzen
Wein verwandelt; ein Verfahren, das zwar
besser ist, wie das Unsrige aber doch keinen
ganz reinen Branntewein liefern kann.