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gleich ist, nur muß man dahin sehen, daß er
einen hinreichenden Luftzug habe.
4) Das Getraide wird sich erhitzen und
den Keim schießen. Hier ist die groͤßeste
Vorsicht und Aufmerksamkeit noͤthig. Das
Keimen muß nemlich aͤußerst langsam gesche⸗
hen, und der Keim, der beym Weizen ein,
beym Roggen zwey und bey der Gerste drey
Faͤserchen treibt, dars nur eben hervorschießen
und sichtbar werden, vielweniger aber, wie
ich es sehr oft gesehen habe, 1 bis 2 Zoll lang
werden, oder gar die Blattspitze treiben.
Man erhaͤlt dann zwar sehr vieles Malz dem
Maaße nach, aber es ist sehr leicht, hat aus⸗
serordentlich an seiner innern Guͤte verloren,
und macht Maische und Bierwuͤrze zur
sauren Gaͤhrung geneigt.
5) Sobald der Keim also 1 bis 145,
hoͤchstens 2 Linien eines Zolles lang ist, wird
das Getraide auseinander geworfen, um es
abzukuͤhlen, und durch fleißiges Schaufeln
und Werfen von allen Keimen befreyet.
Sind diese beyden Zwecke erreicht, dann
bringe man das Malz auf einen hohen Hau⸗
fen, und lasse es 24 Stunden, oder so lange
liegen und sich brennen, bis das Malz, wenn
dassel⸗