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der, der im Winter eine gewoͤhnliche hoͤlzerne
Buͤdde, im Sommer aber ein steinerner Ka—
sten seyn muß, und gieße kaltes Wasser auf.
Im Winter wird dies Wasser alle 4 bis 6
Stunden, im Sommer aber alle 2 bis 3
Stunden, und zwar so oft erneuert, bis das
Getraide gehoͤrig eingeweicht oder gequollen
ist; das heißt, bis es den Kern, wenn man
ein Korn zwischen den Fingern quetscht, aus
der Huͤlse schluͤpfen laͤset. Im Sommer sind
hiergu 16, 18 bis 24 Stunden, und 5 bis
6 /Einweichungen, im Winter aber 36 bis
40 Stunden und 4 bis 5 Einweichungen er⸗
forderlich. *)
3) Ist das Getraide gehoͤrig eingeweicht,
so wird das Wasser abgelassen, und das Ge—
traide, nachdem das Wasser rein abgetraͤufelt
ist, auf einen mit Steinplatten belegten Bo⸗
den, die Wachstenne, in 15 bis 2 Fuß hohe
Haufen aufgeschuͤttet, damit es gehoͤrig und
gleichmaͤßig keime. Diese Wachstenne kann
ein gewoͤlbter Keller seyn, da hier die Tem⸗
peratur sich Winter und Sommer beynahe
gleich
*) Das Wasser, welches zum Einweichen des Ge⸗
traides gedient hat, kann dem Viehe zum Sau⸗
fen gegeben werden.