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A) Die Quelle des Weingeistes, denn
was ist der Branntewein anders, als mit
Wasser verduͤnnter Weingeist, liegt in einem
gewissen zuckerartigen Bestandtheile der Ge⸗
idearten, und aller andern Pflanzentheile,
die Wein, Branntewein oder Bier liefern,
wenn man sie durch die Wein⸗ oder geistige
Gaͤhrung aufschließt. Diesen Lehrsatz bestaͤ⸗
tigen folgende Erfahrungen.
1) Man zerlege z. B. von der Huͤlse be⸗
freyeten Weizen, oder Weizenmehl in seine
drey wesentlichen Bestandtheile, in den Leim⸗
stoff, das Staͤrkemehl und den zuckerarti⸗
gen Theil, durch vorsichtiges Waschen mit
Wasser.“) Man versetze diese drey Stoffe
—*
*) Diese Scheidung wird am besten so beschafft,
daß man das Weizenmehl mit kaltem Wasser
zu einem steifen Teige anknetet, diesen hinter—
her mit mehrerem Wasser anmengt, und dies
Wasser so oft ab⸗ und frisches wieder auf den
Teig gießt, als das Wasser noch truͤbe wird.
Es wird eine zaͤhe, graue, schluͤpfrige und ela⸗
stische Materie uͤbrig bleiben, dies ist der
Leimstoff. Laͤsset man das Wasser, womit
der Teig gewaschen worden, stehen, so sondert
sich