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gegohren hat, wie gewoͤhnlich auf die Blase
gebraͤcht und abgetrieben. Bey diesem Ver—
fahren, das ich indeß nur im Kleinen habe
versuchen koͤnnen, vom Herrn Jordan in
Wunstorf aber im Großen, ist versucht wor⸗
den, bekommt man einen vortreflichen unb
ganz rein schmeckenden Branntewein, als der
Weinbranntewein nur sehn kann. “) Er hat
beh⸗
*) In Stettin, in Preußisch⸗ Pommern, beste⸗
het eine privilegtrte Franzbranntewetn Fabrik,
die dem Hofapotheker Herrn Meyer gehoͤrt.
Irre ich nicht, so wird diefer sogenannte
Franzbranntewein auf die hier eben beschrie—
bene Art berettet.“ Man nimmt, so viel mir
bekaͤnnt ist, keine andere Grundlage als Wei—
zenmaiz zu diesem Fabricat, das der Geschick:
lichkeit und dem Kunstfleiße eines beruͤhmten
deutschen Chemisten sein Daseyn verdankt.
Der Geruch dieses Brannteweins ist xtwas
saͤueruch, und vom Geruch desjenigen verschie⸗
den, der aus der Wuͤrze vom Weizenmalze
gewonnen werden kann. Glaublich erhaͤlt
dag Fabricat dieletr Geruch durch irgend einen
Zusatz, vielleicht:durch Weinstein, den man
der Maische vor der Gaͤhrunga zusetzt, oder
pielleicht auch nur dadurch, daß man ihn
einige Zeit auf Weinfaͤssern liegen laͤßt.