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D) Man kann die Guͤte, wann nicht
die Menge des Brannteweins, der aus dem
Malze der gedachten Getraidearten zu erhal⸗
ten stehet, noch um ein merkliches erhoͤhen,
venn man erst eigentliche Bierwuͤrze aus dem
Malze brauet. Diese Wuͤrze (Werth,
Wehrde), die aber nicht sehr verduͤnnt seyn
muß, wird von den Trebern (Sey) gerei⸗
nigt, auf Faͤsser gefuͤllt, die enge Oeffnungen
haben, und noͤthigenfalls gleich verschlossen
werden koͤnnen. Dann wird sie wie anderes
Blaunteweinsgut gestellt, wie Bier der Gaͤh⸗
rung unterworfen, und nachdem sie gehoͤrig
ꝛ gegoh⸗
vermag uͤber die Nichtigkeit dieser Behauptung
nicht zu urtheilen, weil ich die Acten der zu
Untersuchung der Sache niedergesetzten Com⸗
mittée nicht vor mir habe, sondern sie nur aus
dem Munde des Herrn Canzleyraths, Baron
von Edeleranz aus Stockholm kenne,
der den groͤßesten Theil vonꝰ Europa in tech⸗
nischer, chemischer und oͤkongwischer Hinsicht
bereiset, hier aber deshalb nicht verschweigen
mag, damit sie meinen⸗ Lesern bekannt werde.
Mein Freund, der Baron F. A. von Sivers
auf Eusekuͤll in Liesland,war uͤbrigens schon
vor mehreren Jahren dorselben Meynung.