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Milch aussieht, wenn man sie mit einer vollgeseiheten Sette ver—
gleicht. Es muß einer lehrbegierigen Haushaͤlterinn nie an Lust
fehlen, wenn sie einen guten Rath hört oder lieset, Proben zu
machen, um sich von der Wahrheit zu überzeugen. Wie lange
Zeit die Milch gebraucht, daß sie ausgeflottet werden kann, läßt
sich nicht ganz genau bestimmen; älter aber, als höchstens vom
Tage des Ausseihens an bis zum vierten Tage, darf sie auf kei—
nen Fall werden. Wird die Milch zu alt, so zieht sich unter dem
Rahm die Molke vor und macht den Flott sauer. Noch einmal
muß ich davor warnen, aus Mangel an fehlendem Geschirre die
Milch nicht vor der gehörigen Zeit abzuflotten; wer es thut, der
berechnet den Schaden nicht, der mit der Zeit hierdurch entsteht.
Zum Abflotten der Milch muß man einen blechernen und keinen
hölzernen Löffel nehmen; letzterer ist wohl gut zum Butterwaschen,
aber nicht zum Abflotten. Das Buttern muß im Sommer des
Morgens recht früh geschehen, besonders in den heißen Monaten,
und zwar so früh, daß die Luft noch ganz kühl ist. Man thut
recht wohl, wenn man der Person, welche buttern muß, dieses
besonders vergütet, weil die frühen Morgenstunden von zwei bis
höchstens drei Uhr zu der Ruhe der Dienstboten gehören. Eine
gute brave Haushälterinn nimmt dieses in nöthigen Fällen gewiß
nicht so genauz sie steht gern früh auf; wir wissen aber aus
Erfahrung, daß die Dienstmädchen größtentheils nicht so gesinnt
sind; ist es aber einmal durch Vergütung zum Gesetz gemacht, so
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Zeit gebraucht man sonst, wenn spät zu buttern angefangen wird,
besonders bei großer Hitze, und dann ist doch die Butter sehr
weich und wird nach einer kurzen Zeit bitter. Man muß auch
das Gefäß, worin der Flott ist, den Abend vorher in recht kaltes
Brunnuenwasser stellen, wie auch in dem Butterfasse einige Eimer
voll kaltes Wasser die Nacht über stehen lassen. Auf diese Art
das Butterwesen mitten im Sommer behandelt, wird es selten
fehlschlagen, gute Butter zu erhalten. Nachdem die fertige But—
ter drei bis viermal mit vollem Brunnenwasser gewaschen ist,
nehme ein Jeder, der es noch nicht weiß, als Hauptlehre an:
daß man vor dem Salzen so viel als möglich das Wasser durch
öfteres Zusammendrücken der Butter rein heraus zu bringen suchen
muß, und dann erst gehörig salze. Sollte vielleicht die Butter
bei einem Gewitter etwas weich gerathen, so giebt man nach dem
Salzen noch einmal kaltes Wasser darauf, läßt die Butter einige
Stunden hiermit stehen, und wäscht sie dann noch einmal rein
aus, so wird das Salz die Milch aus der Butter ziehen; (man